Das Gutachten dient dazu, den entstandenen Schaden an Ihrem Fahrzeug festzustellen. Allerdings ist die Beauftragung eines Sachverständigen mit Kosten verbunden. Ein Gutachten ist daher nur sinnvoll, wenn es Uneinigkeiten zwischen Ihnen und den anderen Unfallbeteiligten über die Schadenshöhe gibt.

Nach einem unverschuldeten Unfall sollten Sie in der Regel auf ein Schadensgutachten bestehen, da die Kosten von der Gegenseite übernommen werden müssen. Bei einem selbst verschuldeten Unfall kann es hingegen ratsam sein, auf ein Gutachten zu verzichten. Ein Sachverständiger ist jedoch empfehlenswert, wenn der Unfallgegner offensichtlich überhöhte Forderungen stellt.

Der Sachverständige bestimmt vor allem den Wert des Fahrzeugs, führt die aufgetretenen Schäden auf und berechnet die erforderlichen Reparaturkosten. Zusätzlich schätzt er den merkantilen Minderwert. Dies bezieht sich auf den Wertverlust, der allein durch die Tatsache entsteht, dass das Fahrzeug in einen Unfall verwickelt war. Unfallfahrzeuge sind letztendlich unabhängig von einem spezifischen Schaden weniger wert.

Des Weiteren wird der Sachverständige die Frage klären, ob ein wirtschaftlicher Totalschaden vorliegt: Wenn die Reparaturkosten den Wiederbeschaffungswert (d.h. die Kosten für ein vergleichbares Gebrauchtfahrzeug) um mindestens 30% übersteigen, können Sie das Fahrzeug nicht auf Kosten des Schädigers reparieren lassen. Dann erhalten Sie lediglich den Wiederbeschaffungswert abzüglich des Restwertes Ihres Fahrzeugs.

Letztendlich ist die Person, die für den Schaden an Ihrem Auto verantwortlich ist, auch diejenige, die die Kosten trägt. Im besten Fall ist dies der Unfallverursacher oder dessen Kfz-Haftpflichtversicherung.

Ein Gutachten ist nicht erforderlich, wenn es sich um Bagatellschäden handelt (Schaden unter 750 €) oder die Umstände des Unfalls ohne Gutachten festgestellt werden können (was selten der Fall ist).

Im Gegenzug bedeutet dies: Wenn Sie vor Gericht verlieren, müssen Sie auch die Kosten tragen, die Ihr Unfallgegner für sein Gutachten gezahlt hat (bzw. seine Haftpflichtversicherung).

Oft wird die Versicherung des Unfallgegners ihren eigenen Gutachter beauftragen wollen. In diesem Fall besteht die Gefahr, dass er nicht ganz so neutral auf die Sache schaut, wie man es von einem Sachverständigen erwartet. Deshalb sollten Sie dem Vorschlag der gegnerischen Versicherung nicht immer folgen.

Häufig möchte die Versicherung des Unfallgegners einen eigenen Gutachter beauftragen. In solchen Fällen besteht die Gefahr, dass dieser nicht so neutral ist wie erwartet. Daher ist es ratsam, nicht immer dem Vorschlag der gegnerischen Versicherung zu folgen.

Manchmal bestellt auch das Gericht einen Gutachter und es ist üblich, Vorschläge dafür zu machen. Dies sollten Sie beachten.

Es kommt häufig vor, dass die Versicherung des Unfallgegners die Zahlung verweigert. In diesem Fall bleibt nur der Weg, Klage auf Zahlung einzureichen. Es ist ratsam, auch den Unfallgegner selbst zu verklagen.

Während des Prozesses können alle Schäden und die Kosten für das Gutachten geltend gemacht werden. Es ist jedoch wichtig zu beachten, dass das Gericht nicht an die Ergebnisse Ihres eigenen Gutachters oder des gegnerischen Gutachters gebunden ist. Das Gericht kann sogar einen eigenen Sachverständigen hinzuziehen. Selbst wenn Ihr Gutachter feststellt, dass der Unfallgegner allein für den Schaden verantwortlich ist und Ihnen ein Schaden entstanden ist, kann das Gericht Ihre Klage abweisen.

Aufgrund dieses Risikos ist es ratsam, nach einem Verkehrsunfall die verschiedenen Möglichkeiten mit einem Anwalt für Verkehrsrecht zu besprechen.

Falls Sie einen Schaden an Ihrem eigenen Fahrzeug verursacht haben oder dieser durch Naturereignisse entstanden ist, können Sie möglicherweise eine Entschädigung von Ihrer Kaskoversicherung verlangen. Der Versicherer wird gegebenenfalls einen Gutachter einschalten, falls erforderlich. Allerdings besteht in der Regel kein Anspruch darauf.

Sollten Sie mit dem Gutachten nicht einverstanden sein, haben Sie die Möglichkeit, einen anderen Sachverständigen zu beauftragen. Die Kosten hierfür werden normalerweise nicht erstattet. Die genauen Modalitäten hängen von den Bedingungen Ihres Versicherungsvertrags ab. Beachten Sie außerdem, dass oft eine Selbstbeteiligung bei Kaskoversicherungen anfällt.

Ein Gutachten eines Sachverständigen kann hilfreich sein, um die exakte Höhe des Schadens nach einem Verkehrsunfall festzustellen. Die Kosten für das Gutachten müssen vom Unfallverursacher übernommen werden. Im Falle einer Teilschuld mehrerer Beteiligter werden die Kosten entsprechend dem Grad der Mitverursachung aufgeteilt. Bei geringfügigen Schäden unter 750 Euro muss der Unfallverursacher das Gutachten nicht bezahlen. Es ist wichtig, einen öffentlich vereidigten Sachverständigen auszuwählen. Die gegnerische Versicherung kann ebenfalls einen eigenen Gutachter beauftragen, für den Sie Ihr Fahrzeug zur Verfügung stellen müssen. Auch diese Kosten trägt der Unfallverursacher. Im Falle eines Rechtsstreits ist das Gericht nicht an die Meinung Ihres beauftragten Gutachters gebunden. Daher sollten Sie sich bezüglich der Erfolgsaussichten einer Klage von einem Anwalt für Verkehrsrecht beraten lassen. In der Kaskoversicherung haben Sie grundsätzlich kein Recht, auf Kosten der Versicherung einen eigenen Gutachter zu beauftragen.